4/30/2014

Apfelbaum

Wir sind ein Stamm
Wir sind eine Blüte
Wir sind
dazerstört, daverschwunden

Wir sind der Wandel, der wir sein wollen.
Wir sind die Schöpfung, die wir sein wollen.
Wir sind, was wir in uns wachsen lassen.


Kleine aber feine Vorgeschichte:
Vor ein paar Jahren hatten 3 klitzekleine süße Mäuse einmal Langeweile und entschieden sich dafür, unserem wunderschönen Garten einen Besuch abzustatten um ihre Zeit dort aufregender zu gestalten.
Schließlich beschlossen sie, ihrer Stimmung durch Kunst Ausdruck zu verleihen und nagten bunte Muster in die Rinde eines kleinen Apfelbaumes. Dieser starb vor Schmerz, da er sich nicht erinnern konnte, den Mäusen jeweils eine Genehmigung für Kunst an seinem Hause erlaubt zu haben. Aber dies ist ja auch ganz egal, die Rinde war jedoch auch durch Beschwerdebriefe nicht wieder heilbar und es begab sich, dass der kleine Baum nie wieder Blüten und Blätter hervorbringen sollte. Wenn es an der Fassade bröckelt, leidet auch das Innerste.Doch nicht nur Unfruchtbarkeit musste der kleine Baum geknickt zur Kenntnis nehmen. Jeden dritten Tage vernahm er von nun an, wie man von ihm in der dritten Person mit resolutem Unterton sprach: " Den kannst du wegschneiden, da kommt nichts mehr, der ist kaputt." Ein Apfelbaum, der keine Äpfel bringt, konnte man nicht brauchen.
Normalerweise. Unser Garten hat jedoch ein Herz für alle die, die ihrem Namen nicht mehr alle Ehre machen können und damit selbst schon genug zu tun haben.
Man ließ ihn so sein, wie er war.Frühling, Sommer, Winter, Winter. Erzgebirge.
Nach 2 Jahren jedoch schnappte er nach langer, stiller Zeit plötzlich ein paar Sätze in der 3.Person auf: " Schau mal, er kommt wieder! Da kommt ein neuer Trieb!"
Während der kleine Apfelbaum so damit beschäftigt gewesen war, abwechselnd dankbar und wütend darüber zu sein, dass er noch lebte, hatte sich aus seiner Wurzel ein zweiter,gesunder Baum  durch die steinige Erde gekämpft. Überrascht und erfreut begrüßte der kleine Apfelbaum seinen neuen Seelenverwandten, auf den er nur ganz ganz unbewusst gewartet hatte.

Und die beiden lebten glücklich bis in alle Tage.
Und zeigen uns jeden Tag, dass Zerstörung nicht immer gleich Zerstörung, sondern meistens auch Neuanfang bedeutet.
Wenn man Geduld, Zeit und den kleinen Funken Hoffnung aufbringt.

1 Kommentar:

  1. Super, super schön ist die Geschichte! Vor Allem, weil sie gerade so gut zu anderen Dingen bzw. Ereignissen passt. Herrlich, es ist wieder Frühling! ;)

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